Istanbul – Sivas: Vorbereitungen

Als ich noch nicht wusste, dass wir plötzlich über die Einrichtung einer neuen Wohnung nachdenken müssten, einkaufen müssten, planen, vorbereiten müssten, hatte ich die lustige Idee, mit meinem Schwiegervater nach Sivas zu fahren, oder besser nach Ilica, einem winzigen Dorf in der Nähe von Sivas. Er wollte sowieso fahren, wäre mit dem Bus gereist und ich bin hier in Istanbul, während S. arbeitet und vor neun Uhr abends eh nicht zu Hause ist, also kann ich ruhig auch eine Woche mal durch die Türkei reisen. Also schlug ich vor, gemeinsam mit S.` Auto zu fahren, ich würde ihn ins Dorf bringen, ein, zwei Tage bleiben und dann gemütlich mit Zwischenstationen zurück reisen, während er dort bliebe.

Nun muss ich das wirklich tun. Morgen fahre ich dann also nach Sivas mit einem alten Mann neben mir, der zwar nett ist und lustig, mit dem ich aber eigentlich sooo viel nicht gemein habe (er ist halt ein recht traditionell gepräger Türke, Tcherkese, Moslem und ich bin ein ganz normales deutsches Kind der 68er mit so vielen anderen Ideen, Vorstellungen, einem ganz anderen Hintergrund, ganz anderen Erfahrungen …

Einerseits weiß ich noch nicht, worüber wie die ewig langen Stunden auf der Autoban sprechen sollen, wie wir mehrere Tage gemeinsam füllen sollen, andererseits finde ich es aber auch spannend – er ist auf seine Art ja auch sehr lustig, interessant und, was man mit typisch deutschem Blick auf die Türkei ja nicht erwartet, sehr tolerant.

Heute haben wir also sein Gepäck schon verladen, ich habe meine Tasche gepackt, morgen früh geht es dann los ins Abenteuer Sivas – dort werde ich vielleicht kein Internet haben, der nächste Eintrag mag also noch ein wenig auf sich warten lassen.

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