Die Fünfte Sure

„Die Frauen“.

Der dritte Vers sagt, dass man 2, 3, 4 Frauen heiraten soll.

Dann kommen diverse Erbschaftsregeln. Wer erbt was, wenn wer stirbt. Klar ist immer: Der Mann bekommt immer mehr als die Frau, wenn sie teilen müssen, bekommt ein Mann, was zwei Frauen bekommen.
Zwischendurch gibt es das Verbot, eine Frau gegen ihren Willen zu heiraten, na immerhin. Ehebruch ist böse zu bestrafen – aber nur solange, bis sie bereuen.

Interessant auch, wen man heiraten darf (und es wird immer nur zu den Männern gesprochen, dementsprechend wird geklärt, welche Frauen man heiraten darf, welche nicht): verboten sind zum Beispiel Schwestern oder Stieftöchter von Frauen, mit denen man Sex hatte. Hatte man noch keinen Sex mit ihnen, kann man die stieftöchter gleich auch noch heiraten, … Und wer kein Geld hat, der darf eben auch Sklavinnen heiratetn, die werden dann zu „ehrbaren Frauen“ – ich verstehe das auch als „gute Moslems“ wobei ich nich dann frage, ob Frauen aus eigenem Willen Moslems sein können. Aber vielleicht verstehe ich da auch etwas falsch, denn etwas später gibt es tatsächlich einen Satz, in dem Frauen und Männer – das erste Mal – gleichberechtigt nebeneinander stehen: Wenn sie etwas gutes tun, werden sie beide belohnt (ok das kommt erst im Vers 124)
Sehr interessant auch Vers 24: Wenn du sie „mit deinem Besitz begehrst“ oder so ähnlich, wenn du sie kaufen willst, dann darfst du das, wenn du sie heiratest, einfach nur bezahlen ist verboten. Also heiraten. Und wenn du sie dann „genossen“ hast, musst du ihr ihren Anteil auszahlen. Wenn du willst darfst du ihr auch mehr geben. (Wohl deswegen gibt es im Marriot in Kairo auch eine kleine Moschee im Garten, wo man die Prostituierten dann flugs mit Segen des Imams ‚heiratet‘ bevor man mit ihnen ins Bett geht).

Vers 34 ist dann der endliche ehrliche Hammer: Allah hat den Mann über die Frau gestellt, deswegen ist der Mann der Bestimmer und wenn er befürchtet, dass sie nicht gehorchen wird, soll er sie mit Sexstreik bestrafen und sie schlagen – aber nur so lange, bis sie kuscht. „Und diejenigen,deren Widersetzlichkeit ihr befurchtet, – ermahnt sie, meidet sie im Ehebett und schlagt sie.“

Danach dann wieder eine Menge Aufforderung, nicht vom Glauben abzufallen, immer wieder Geschichten der Juden, die trotz der Offenbarungen, die Allah ihnen geschickt hat, doch nicht an ihn glauben, auch viel über Kämpfe und das Eintreten für Allah.
(Zwischendurch eingebaut die Regel, nicht ungewaschen zu beten – nach dem Sex ist man ganz Unrein, nachem man eine Frau angefasst hat, ist es nicht ganz so schlimm).

Ganz am Ende nochmal eine Erbregel: wenn Brüder oder Schwestern sterben, wird geregelt, wer was kriegt: Stirbt die Schwester, kriegt der Bruder alles, stirbt der Bruder, kriegt die Schwester zwei Drittel, sind es mehrere Geschwister, erben Männer imm so viel wie zwei Frauen.

Ich weiß noch nicht, ob ich dieses spontane Leseprojekt langfristig durchhalte. Zum einen habe ich arge Zweifel an meiner Ausgabe (vor allem die Fußnoten erscheinen mir sehr Betonköpfig), zum Anderen finde ich das Werk bisher noch nicht wirklich berauschend. Mal schauen.

Ein Gedanke zu „Die Fünfte Sure“

  1. Spannend Vers 1, in dem es heißt, das die Geschlechter aus einem (!) Wesen gemacht sind – das hört sich fast nach Gleichberechtigung an, während in der Bibel Mann und Frau geschaffen worden sind, schon als Verschiedenes.
    Vers 34 wird bei mir übesetzt mit „Die Männer stehen für die Frauen ein …“, das hört sich eher nach „Kavalier“ an.

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